Zuerst suchten wir Menschen nach einem Dach über dem Kopf und dann begannen wir, den Raum, der uns umgibt zu gestalten. Die Höhlen von Lascaux beweisen unser jahrtausendealtes Grundbedürfnis nach Zugabe von Farbe und Form als Ergänzung zu dem naturgegebenen Schutz eines Steingewölbes. 

Der zeitgenössische Raum ist der im 20. Jahrhundert etablierte „White Cube“ – glatte Flächen als Display für Materialien, Gemälde, Fotografien und Objekte. Von der Raumästhetik wird Modernität und Geräumigkeit erwartet, doch gleichzeitig Behaglichkeit. Die Entscheidung für Farbe und Form fordert hier ein allgemeines Bewusstsein für Klasse und Stil und bewegt im Inneren den eigenen Wunsch nach Individualität. Denn in 

einem einzigen Farbton sind Vorlieben verborgen, zeigt sich das Spektrum einer Identität. Dies wahrzunehmen beansprucht Zeit und einen respektvollen Austausch, um die Kenntnis von Materialien und der Wirkung von Licht und Farbe für sich zu erschließen.

Mit einer gezielten Vernetzung von Menschen, die auf unterschiedlichem Gebiet spezialisiert sind, erarbeiten wir im gegenseitigen Kennenlernen mit Auftraggebern Raumkonzepte, die auf zeitgenössische Formwünschen reagieren und die persönliche Erzählung der Bewohner integrieren. 

In diesem Sinn wird Nachhaltigkeit begriffen als die Gestaltung, die über einen langen Zeitraum Wert und Gültigkeit hat und dabei den steten Wandel der Dinge einbezieht. 

Ergänzend ist der intelligente Einsatz von Materialien

grundlegend für die zeitgenössische und gleichsam ursprüngliche Verknüpfung menschlichen Lebensraums mit der Natur. Das vertiefende Wissen unserer Spezialkräfte speist sich hierfür aus den Fachgebieten Architektur und Innenraumdesign sowie Geisteswissenschaften und

bildender Kunst.

Dr. Julia Eckhardt M.A. History of Art